Monti & das Entenküken

Mitten im Grünen, direkt am Ufer des Priwalls, stand Mama-Ente stolz vor ihrem Nest und freute sich, dass ihr Nachwuchs endlich geschlüpft war.  Die Kleinen zerbrachen die Schalen und ihre kleinen Entenköpfchen schauten sich verwirrt um. Dann hüpften sie alle ganz aufgeregt aus ihren Eiern, schüttelten ihren Hintern & watschelten direkt auf ihre Mama-Ente zu. Die Kleinen wussten nämlich sofort, dass das ihre Mama sein musste. Zur Begrüßung gab es für alle ein Schnabelküsschen. „Nun wollen wir mal“, kündigte Mama-Ente an. „Es geht ins Wasser, die ersten Schwimmübungen stehen an“. Sie sprang uns Wasser und alle ihre Küken sprangen sogleich hinterher – nur eines nicht. Ein Küken war nicht richtig geschlüpft, das Ei wackelte hin & her, dann rollte es mit voller Kraft gegen einen Baumstumpf und zerbrach. Die Eierschale flog nur so umher und das Entenküken schüttelte sich ganz aufgeregt die restlichen Eierschalen vom Gefieder. „Wo sind denn alle?“, fragte sich das kleine Entenküken. Auf direktem Wege lief es zum ersten Vogel den es erblickte, einer Seeschwalbe und fragte: „Bist du meine Mama?“ Die Schwalbe guckte verdutzt und wandte sich dann ab. Traurig ließ sich das Entenküken auf seinen Popo fallen und weinte.

Neugierig beobachtete Monti das ganze Spektakel und flog zum Küken. „Na du kleine Ente, was hast du denn?“ fragte er vorsichtig. „Ich kann meine Mama nicht finden…“, erwiderte das Küken schluchzend. „Komm, ich helfe dir, sie können ja nicht weit sein, spring einfach auf meinen Rücken, dann fliegen wir zusammen!“ Gesagt, getan. Beide schauten sich aufmerksam um und hielten nach einer Entenfamilie Ausschau. „Sieh’mal da unten!“, rief das Küken. Im Sturzflug steuerte Monti direkt auf die Entenfamilie auf einer kleinen Düneninsel zu. Alle flatterten erschrocken auf, da sahen die beiden gleich die Enttäuschung, es waren doch keine Enten, es waren wieder Schwalben, die sich dort ausruhten.

Verzweifelt schaute das Entenküken die Schwalbenfamilie an und wünschte sich auch endlich bei seiner Familie zu sein. Da hörte Monti ein plantschen hinter den Sträuchern und sah eine Entenfamilie. Als sie zu ihnen gingen und das Lüken fragte: „Bist du meine Mama?“ Da zählte die Mama-Ente ihre Küken durch und bemerkte, dass tatsächlich eines fehlte. Es waren nämlich neun Eier, aber nur acht Küken. Freudig nahm sie ihr letztes Küken in ihre Flügel und umarmte es. „Monti, ohne dich hätte ich hier gar nicht herfliegen können!“, bedankte sich das Küken und Monti entgegnete: „Das war doch selbstverständlich!“ Auch Mama-Ente bedankte sich und alle sprangen auf Monti und umarmten ihn. „Bis bald!“, verabschiedete sich Monti und flog zu seinem nächsten Abenteuer

Der Autor dieser Geschichte ist nicht bekannt. Es könnte sich um eine anonyme oder nicht eindeutig zuzuordnende Quelle handeln.