Hochbunker im Volkspark Humboldhain

Der Volkspark Humboldthain liegt im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen des Bezirks Mitte. Er wird im Osten von der Brunnenstraße, im Süden von der Gustav-Meyer-Allee, im Westen von der Hussitenstraße und im Norden von der Hochstraße und der dazu parallel führenden S-Bahn begrenzt. Der Volkspark Humboldthain steht als Gartendenkmal unter Schutz.
 

In den Jahren 1941/1942 wurde im Park ein als Hochbunker ausgeführter Flakturm errichtet und etwas südlicher ein als „Leitturm“ bezeichneter Turm mit Radaranlage für die Führung der Flakgeschütze gebaut. Die kurze Bauzeit der monumentalen Bauten war nur unter Einbeziehung von zahlreichen Zwangsarbeitern möglich.

Beim Kampf in der Innenstadt in den letzten Tagen der Schlacht um Berlin Ende April/Anfang Mai 1945 wurden die Reste der Wehrmacht auf die beiden Türme zurückgedrängt. Am 2. Mai 1945 sammelten sich im Park etwa 1000 Mann deutscher Kampftruppen aller Waffengattungen unter dem General Erich Bärenfänger. Sie wollten von dort Richtung Norden aus der Stadt ausbrechen. Eine Kommandeursbesprechung unter Bärenfänger kam zu dem Schluss, dass ein Durchbruchskampf aussichtslos sei und so wurde der Befehl gegeben, alle Handwaffen zu zerstören und die Geschütze und Panzer unbrauchbar zu machen. Einzeln und in kleinen Gruppen verließen die meisten Soldaten den Park, um einer Gefangennahme durch die Rote Armee zu entgehen.

Der „Leitturm“ wurde nach dem Kriegsende gesprengt und fast komplett mit Trümmerschutt überdeckt und dient im Winter als Rodelbahn, der nördliche Gefechtsturm wurde teilweise gesprengt und angeschüttet, er trägt den Namen Humboldthöhe und dient als Aussichtsplattform. Hier steht eine Aluminiumskulptur aus dem Jahr 1967 des Künstlers Arnold Schatz als Denkmal für die Deutsche Wiedervereinigung, die im Volksmund „Plumpenpickel“ genannt wird.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit zerstörten den ursprünglichen Volkspark weitestgehend, sodass dieser zwischen 1948 und 1951 komplett neu angelegt wurde. Nach Entwürfen des Weddinger Gartendirektors Rieck wurde der Humboldthain mit Unterstützung von Weddinger Notstandsarbeitern wiederaufgebaut und die Reste der beiden Bunker mit Trümmerschutt angeschüttet. An die kriegszerstörte Himmelfahrtkirche erinnern gegenüber der Einmündung der Ramlerstraße in die Brunnenstraße ein „Archäologisches Fenster“ mit dem Gitter eines Fensters sowie Reste der Grundmauern.

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