Berliner Unterwelten


Der gemeinnützige Verein Berliner Unterwelten e. V. besteht seit 1997 und hat sich zum Ziel gesetzt, die Erforschung, Dokumentation und den Erhalt der unterirdischen Anlagen in Berlin voranzutreiben. Diese werden der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen von verschiedenen Besichtigungstouren (mehrmals täglich, auch auf englisch, italienisch und spanisch) zugänglich gemacht. Weiterhin werden mehrtägige Seminare zu verschiedenen Themen im Bereich der deutschen bzw. Berliner Geschichte sowie zu unterirdischen Bauwerken angeboten.
Der Schwerpunkt liegt – schon aufgrund der Vielzahl noch vorhandener Bauwerke – auf dem Thema Ziviler Luftschutz des Zweiten Weltkriegs. Man widmet sich aber auch Anlagen ohne militärischen Hintergrund, beispielsweise der Kanalisation, der innerstädtischen Rohrpost, unterirdischen Brauerei-Relikten oder unvollendeten U-Bahnhöfen.
Ein Luftschutzbunker im U-Bahnhof Gesundbrunnen wurde in vielen tausend ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden der Mitglieder wieder hergerichtet, rekonstruiert und zum „Berliner Unterwelten-Museum“ aufgebaut. Im Jahr 2000 wurde vom Verein die Betreuung der ABC-Schutzanlage unter dem Blochplatz am Humboldthain – einer Hinterlassenschaft des Kalten Krieges – übernommen, wodurch sich neue Themenkreise aus jener Zeit erschließen, wie Fluchten nach West-Berlin durch die Kanalisation, Geisterbahnhöfe und Lagerstätten der Senatsreserve.
Der Flakturm im Volkspark Humboldthain ist von Mitgliedern des Vereins wieder zum Teil zugänglich gemacht worden und kann im Rahmen einer Besichtigungstour begangen werden. Des Weiteren wurde unter Begleitung des ZDF ein Zugang zum mit Trümmerschutt überdeckten Flakturm im Volkspark Friedrichshain vom Verein freigelegt und das Bunkerinnere erkundet.
Derzeit gehören knapp 470 Mitglieder dem Verein an, der im Jahr 2013 insgesamt rund 280.000 Besucher in Führungen und Veranstaltungen verbuchen konnte.[1] National erlangte der Verein Anerkennung durch die Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz im Jahr 2006 an den Vorsitzenden des Vereins Dietmar Arnold und seinen Bruder Ingmar am 13. November 2006 in Weimar. Der Verein hat sich nach Aussage des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz um „die pionierhafte Erschließung und Vermittlung der denkmalwürdigen unterirdischen Berliner Bauwerke“ verdient gemacht.
 

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