Lüftlmalerei

So wird die Handwerkskunst genannt, die auf die barocke Fassadenmalerei italienischen und süddeutschen Ursprungs zurückgeht. Wohlhabende Händler, Bauern und Handwerker stellten im 18. Jahrhundert ihren Reichtum durch üppig bemalte Fassaden zur Schau. Die Motive stammen hierbei vorwiegend aus dem religiösen Themenkreis, also insbesondere Heiligenfiguren - in Oberammergau vielfach auch Themen rund um die Passionsspiele.

Die Maltechnik ist eine sogenannte Freskotechnik, d.h. die mineralischen Wasserfarben werden auf den frischen Putz aufgetragen und verbinden sich beim Trocknen zu einer wasserunlöslichen Farbschicht. Die Notwendigkeit zur raschen Arbeit an der frischen Luft hat auch zu den Mutmaßungen geführt, dass der Begriff "Lüftlmalerei" auf diese Maltechnik zurückginge.

Eher zutreffen dürfte jedoch die Erklärung, dass der Name auf Franz Seraph Zwinck (1748 - 1792) zurückgeht, den wohl berühmtesten seiner Zunft. Er lebte nämlich zeitweise in einem Haus "Zum Lüftl" in Oberammergau und wurde deshalb aufgrund seines Berufes als "Lüftlmaler" bezeichnet. Er hinterließ in Oberammergau und Umgebung zahlreiche wunderschön verzierte Fassaden, z.B. unsere beiden Nachbarhäuser (Kölblhaus und Dedlerhaus).

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