Wallfahrtskirche Maria im Sand

Die weithin sichtbare Wallfahrtskirche Maria im Sand mit dem Franziskanerkloster liegt auf einer Anhöhe am östlichen Stadtrand von Dettelbach. Unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erfolgt 1608-1613 der Bau der heutigen Kirche in historisierendem Stil. Als wundertätiges Gnadenbild wird eine um 1500 entstandene spätgotische Pietà verehrt, die seit 1778 in einem nach drei Seiten offenen Glasschrein inmitten eines prächtigen Rokoko-Altars steht. Von seiner Kraft zeugen 24, um 1660 entstandene Votivbilder im Innern des Gotteshauses.
Die Wallfahrtslegende berichtet, dass 1504 der nach einem Streit verwundete und deshalb bettlägrige Nikolaus Lemmer aus Melkendorf bei Bamberg im Traum eine Erscheinung hatte, in der eine Gestalt ihn aufforderte, mit einer Kerze eine ihm bekannte kleine, hölzerne Pietá auf einem Bildstock "im Sande" bei Dettelbach aufzusuchen. Er gelobte dies und wurde wieder gesund. 1506 läßt der Rat von Dettelbach über dem Bildstock eine Holzkapelle errichten und 1506 daneben ein kleine Kirche mit drei Altären erbauen. Am 14.05.1510 bestätigt Fürstbischof Lorenz von Bibra ein von der Bürgerschaft zu Dettelbach gestiftetes Benefizium am Marien-, Katharina-, Barbara-, Dorothea- und Marharetha-Altar in der Wallfahrtskirche "BMV in vineis" und spricht dem jeweiligen Bischof von Würzburg das Präsentationsrecht zu.
In der Reformationszeit geht die Wallfahrt ein. Im Zuge der katholischen Reform und Gegenreformation wird sie durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn wiederbelebt. Am 23.09.1603 erfolgt die Errichtung einer zweiten Kaplanei in der Pfarrei Dettelbach, um regelmäßigen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche zu gewährleisten. Unter den beiden Fürstbischöfen Julius Echter von Mespelbrunn und Johann Gottfried von Aschhausen wird die Wallfahrtsseelsorge am 20.09.1616 und 20.09.1620 (Stiftungsbriefe) an die Franziskaner-Rekollekten der Straßburger Provinz übertragen. 1620 können die Ordenbrüder ihr Kloster neben der Wallfahrtskirche beziehen.
Dettelbach ist mit seinen jährlich etwa 80 angemeldeten Wallfahrten (etwa 8000 Pilgern) bis heute einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Diözese Würzburg. Hinzu kommen zahlreiche Einzelbesucher und Kleingruppen. Das Einzugegebiet der Wallfahrt reicht bis in die Rhön, den Odenwald und den Bamberger Raum. Hauptwallfahrtszeit sind traditionell der Marienmonat Mai und der September mit Kirchweih am 8. September und Patroziuim der Sieben Schmerzen Mariens am 15. September. Zudem werden die bekannten Marienfeste sowie die franziskanischen Ordens- und Bruderschaftsfeste gefeiert. Seit 2008 verfügt Dettelbach über ein eigenes Wallfahrtsmuseum unweit der Stadtpfarrkirche St. Augustin im Kultur- und Kommunikationszentrum (KuK) der Stadt.
Ausführliche Informationen über die Wallfahrt nach Dettelbach finden Sie auf dem Wallfahrtsportal der Diözese Würzburg.

Quelle: Realschematismus der Diözese Würzburg

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Wallfahrtsweg 18
97337 Dettelbach