Ratinger Tor

Das Ratinger Tor ist das letzterbaute und einzig noch vorhandene Stadttor der ursprünglichen Stadt Düsseldorf. Bei dem heutigen Bau handelt es sich jedoch nicht um das mittelalterliche Stadttor, sondern um ein Zolltor, das zwischen 1811 und 1815 im klassizistischen Stil errichtet wurde. Die Notwendigkeit eines Neubaus ergab sich aus der im Friedensvertrag von Lunéville festgelegten Schleifung der Festungswerke, der das alte Tor zum Opfer fiel. Das neue Ratinger Tor wurde um rund 115 m nach Osten verschoben, was die Verlängerung der Ratinger Straße um 60m sowie die Anlage eines Boulevards, der heutigen Heinrich-Heine-Allee, ermöglichte.

Das Ratinger Tor besteht aus zwei fast quadratischen Bauten im klassizistischen Stil, die an antike Tempelbauten erinnern. An jeweils drei Seiten befinden sich dorische Säulen. Die Metopen sind mit Lorbeerkränzen versehen, die goldfarben bemalt sind. Das jeweilige Tympanon ist dagegen nicht verziert.

Der bergische Baudirektor Adolph von Vagedes, ein Schüler Schinkels, war mit der Entfestigung der Stadt beauftragt worden. Ab 1811 begann er mit der Errichtung des neuen Ratinger Tores, das an die Athener Propyläen angelehnt ist. Der Torbau war eines seiner Hauptwerke und gilt u.a. als Vorbild für die Neue Wache in Berlin. Die Arbeiten waren 1815 abgeschlossen.

Das Ratinger Tor wurde am 27. April 1983 in die Denkmalliste aufgenommen, in der Kategorie Burgen, Herrenhäuser, Befestigungen, Schlösser.

Das heutige Ratinger Tor befindet sich östlich des mittelalterlichen Stadtkerns, an der Kreuzung Heinrich-Heine-Allee zur Maximilian-Weyhe-Allee, die durch den Hofgarten führend, die Altstadt mit Schloss Jägerhof verbindet. Die beiden Torhäuser tragen die Adresse Maximilian-Weyhe-Allee 1 und 2 und sind die beiden einzigen Gebäude an dieser Straße, die zugleich die Grenze zwischen zwei Stadtteilen markiert. So liegt das nördliche Torhaus im Stadtteil Pempelfort und das südliche in Stadtmitte.

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Maximilian-Weyhe-Allee 1-2
40213 Düsseldorf
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